In Baden-Württemberg haben inzwischen 40 % aller Schulen einen eigenen Schulgarten oder ein naturnah gestaltetes Schulgelände. Wurden in der Gesellschaft in den vergangenen Jahrzehnten Umweltbewusstsein und Naturschutz zu bestimmenden Themen, so wuchs parallel dazu das Verständnis des Schulgartens als Ort der Naturerziehung und Umweltbildung.
Ein Garten ist, gefühlsmäßig ausgedrückt, ein Paradies. – Loki Schmidt
Man ist sich einig: Ein Lernen mit ‚Kopf, Herz und Hand‘ solle die moderne Schule ermöglichen. Bietet die Arbeit im und mit dem Schulgarten nicht besondere Möglichkeiten der Umsetzung dieses (wieder-entdeckten) pädagogischen Konzeptes? Loki Schmidt, zeitlebens engagierte Naturschützerin und ehemalige Lehrerin, warb bereits 1983 so für eine kindgemäße Natur- und Umwelterziehung:
Nur das, was wir begriffen haben, indem wir es mit allen unseren Sinnen ergriffen haben, das ergreift uns auch selber ganz. Natürlich, die Wirklichkeit der Literatur, das sind eben Bücher, und sie können uns packen. Das Lebendige aber, das findet sich nicht in Büchern… Da bleibt die Blüte ohne Geruch, das Blatt ohne das Gefühl seiner feinen Behaarungen an seiner Oberfläche, die Pflanzengestalt ohne ihre sichtbare dreidimensionale Entfaltung im Raum, der Vogel ohne Gesang, und – ja, die ganze Welt des Belebten ohne Geschmack. – Loki Schmidt
Die Schulgarten-Arbeit will die Liebe zu Natur, die Freude am Kreatürlichen wecken und erhalten – um unsere allen sowie unserer Zukunft willen.